
Die Geschichte des Wodkas (Teil2)
Die Entwicklung des russischen Wodkas
Bei Hofe war man von dem neuartigen Getränk wegen seines strengen Geschmackes nicht sonderlich angetan und machte von ihm mehr als Arzneimittel Gebrauch. 1448 begannen russische Bauern, aus ihrem überschüssigen Roggen anstelle von Brot eine Spirituose mit einem Alkoholgehalt von etwa 25% herzustellen, welches sie „Brotwein“ nannten. Zwei Jahrzehnte später war die Alkoholbrennerei im ganzen Land weit verbreitet.
Verstaatlichung der Wodka-Herstellung
Zar Ivan III. verstaatlichte Ende des 15. Jahrhunderts die Produktion und den Verkauf des Wodkas und richtete ein Monopol ein. Unter seinem Nachfolger, Ivan IV., konnte man das Getränk nur in „Kabak“ genannten Tavernen gekauft und konsumiert werden. Das blieb so bis ins 18. Jahrhundert hinein.
Der Name Wodka entsteht
Zu seinem Namen kam der Wodka erst Mitte des 16. Jahrhunderts. Bis dahin wurde er „Korchma“ oder „scharfer Wein“ genannt. Die Qualität der Spirituose ließ jedoch im Laufe der Zeit zu wünschen übrig.
Privatisierung des Wodkas
Unter Zar Peter I. dem Großen konnte gegen eine zu entrichtende Steuer auch der Adel mit Landbesitz sowie Händler Wodka herstellen. Seine Nachfolgerin Katharina II. die Große entzog den Händlern die Erlaubnis und fortan war die Herstellung nur noch dem Adel, den sie auch von den Steuern befreite, und staatlichen Brennereien erlaubt.
Erste Wodka-Exporte nach Europa
Dadurch stieg die Qualität des Wodkas, und die Spirituose wurde erstmals auch außerhalb Russlands verkauft. Nach dem Ende des Russisch-Französischen Krieges brachten französischen Truppen den Wodka in ihre Heimat. Das „russische Wässerchen“ fand schnell großen Anklang und fand als edles Getränk seinen Weg in vornehme Kreise.
Erneute Monopolisierung
Der russische Adel manipulierte den Wodka-Markt und trieb die staatlichen Destillen schon bald in die Pleite. Das ohnehin knappe „Wässerchen“ wurde dadurch noch knapper. In der Folge wurde minderwertiger Alkohol importiert und die Schwarzbrennerei blühte auf. Außerdem kam die Kartoffel als neuer Rohstoff für die Wodka-Herstellung auf und Billigbrände überschwemmten den Markt. Daraufhin wurde die Vodka-Herstellung 1890 wieder unter Staatsmonopol gestellt.
Gramm als Maßeinheit des Wodkas
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts beschäftigte sich der russische Chemiker und Begründer des Periodensystems, Dmitri Iwanowitsch Mendelejew, mit dem richtigen Verhältnis zwischen Alkohol und Wasser. Aufgrund seiner Arbeit wurde in Russland der „Nationale Standard“ eingeführt, der 40% Spiritus und 60% Wasser vorgab, und für die staatliche Wodka-Produktion fortan Gültigkeit hatte. Er war es auch, der für Wodka die Maßeinheit Gramm eingeführt hat. Seither fasst die sogenannte „Stopka“, das traditionelle Wodkaglas, 100 Gramm des „Wässerchens“. Ein anderer Name für das Schnapsglas ist übrigens „Rjumka“.
Fortsetzung im nächsten Blog.
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